Neue Orgelpfeifen in der Hofkirche: Das Resultat lässt sich hören
Mit dem sogenannten Echowerk geht für den Hoforganisten Wolfgang Sieber ein lange gehegter Traum in Erfüllung: Mit dem Wiedereinbau von 1'500 alten Orgel-Pfeifen entsteht ein Effekt wie in einem Surround-Kino.
«Es hört sich an wie fünf, sechs Lautsprecher und ein riesiger Subwoofer; ein Surround-Klang, der von Vorne, Oben und Hinten kommt.»
SRF 31. Oktober 2015
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Mark Twain am Hoforgelkonzert
Die Hofkirche ist wegen ihrer Orgelkonzerte berühmt. Den ganzen Sommer lang strömen die Touristen gegen sechs Uhr abends in diese Kirche, bezahlen ihren Franken und lauschen dem Lärm. Sie bleiben nicht, um alles zu hören, sondern stehen auf und trampeln über den hallenden Steinfußboden hinaus, wobei sie Zuspätkommenden begegnen, die geräuschvoll hereinpoltern. Dieses Hin- und Hergetrampel dauert fast die ganze Zeit über an und wird durch das ständige Türenschlagen und das Husten, Bellen und Niesen der Menge noch unterstrichen.
Unterdessen tost und kracht und donnert die Grosse Orgel dahin und tut, was sie nur kann, um zu beweisen, daß sie die grösste und lauteste Orgel Europas ist, und dass eine kleine enge Kiste von Kirche der günstigste Ort ist, um ihre Gewalt abschätzen und würdigen zu können.
Es ist wahr, daß gelegentlich leise und barmherzige Stellen vorkamen, aber das Trapptrapp der Touristen gestattete nur dann und wann gewissermaßen einen flüchtigen Blick davon zu erhaschen. Dann liess der Organist gleich wieder eine neue Lawine los.
Mark Twain, Bummel durch Europa (1878) Ges. Werke III, München 1966, S. 805
Geschichtliches zu den Hoforgeln
Luzern
Für
die gotische Vorgängerkirche sind schon früh Orgeln quellenmässig belegt. In
den Jahren 1378 und 1433 wird eine Organistenpfründe erwähnt. Zwei Orgeln sind
in dieser Zeit bekannt, wobei die eine aus dem Jahre 1429 stammt.
Die
Chorherrren bitten die Stadt im Jahre 1488 um einen Beitrag an ein neues
Orgelwerk und erhalten dafür 50 Gulden. Dieses Instrument von 1429 war im
nördlichen Seitenschiff über der Pforte zur Kapelle unserer Lieben Frau
aufgestellt.
1472 findet die Organistenpfründe, die wie damals üblich von einem Geistlichen versehen wurde, wiederum Erwähnung.
Das zweite grosse Orgelwerk wurde 1534 um 8000 Gulden über der „Vortili“ an der Westwand des Mittelschiffes erbaut. Es war eine Orgel mit Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal.
Werner Endner + 29.12.2005
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"Die Orgeln der Hofkirche Luzern"
Die Broschüre ist hier als pdf zum herunterladen oder im Druck beim Sekretariat erhältlich.
Text und Layout: Dieter Utz
Bilder: Orgelbau Kuhn AG und Nique Nager, Luzern
Herausgeber: Verein der Orgelfreunde der Luzerner Hofkirche
Preis: CHF 5.00
Die Orgeln der Hofkirche im Orgelführer Europas
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Bärenreiter-Orgelführer Europa.pdf Größe: 514,953 Kb Typ: pdf |

